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Mein Kind ist gefühlsstark - oder wie wir zum schulfreien Reisen kamen....

Ein Gastbeitrag von Carolin Keller

Carolin Keller mit ihrem Sohn Elijan
Carolin Keller mit ihrem Sohn Elijan
Wie ich Carolin kennenlernte

Carolin ist durch meinen Blog auf mich aufmerksam geworden. Sie ist selbst Mama eines gefühlsstarken Kindes – heute eines gefühlsstarken Jugendlichen – und hat ihren ganz eigenen Weg gefunden, mit all den Herausforderungen, Zweifeln, Wutanfällen und Tränen umzugehen. Ihr Sohn Elijan hat sie gelehrt, tiefer zu fühlen, umzudenken – und schließlich ein Leben zu wählen, das ganz und gar zu ihrer Familie passt: ein Leben auf Reisen, ohne Schule, mit Natur, Tieren und Freiheit.

Carolin hat ihre Geschichte in einem Buch festgehalten. Hier auf dem Blog darf ich mit dir einen ganz persönlichen Auszug teilen. Danke, Carolin, für deine Offenheit, deinen Mut – und deine Worte.


Rückblick: Wenn die Pubertät alte Themen zurückholt


Ja, mein „Kind“ ist mittlerweile 16 Jahre alt geworden, und gerade jetzt in der Pubertät hat sich noch mal einiges wiederholt, was wir eigentlich schon schön in eine Balance gebracht hatten. Das hat mich recht unvorbereitet erwischt. Und so besinne ich mich noch einmal auf die frühen Zeiten und die Zeit, in der ich herausfinden musste, was los ist und wie es für uns leichter werden kann.



Frühe Anzeichen: So war mein Sohn von Anfang an


Wir hatten von Anfang an einige herausfordernde Umstände, und gleichzeitig habe ich auch schnell gemerkt, dass sich in ihm einiges heftiger äußerte als in anderen Kindern.

  • Wir hatten lange allabendliche Schreizeiten, auch wenn er sonst super gesund und fröhlich war.

  • Er hatte Schwierigkeiten, ruhig zu werden und den Tag zu verarbeiten.

  • Er war früh offen, aktiv, mitfühlend – und sehr sensibel für seine Umwelt.

  • Autonomie war ihm heilig: Kinderbesteck, Handhalten – eine Beleidigung für ihn.

  • In der Kita funktionierte er wunderbar, zu Hause folgte oft der Zusammenbruch.

  • Wenn Grenzen überschritten wurden – Hunger, Müdigkeit, Frust – brach er heftig zusammen.

Diese Zusammenbrüche waren nicht nur emotional, sondern auch körperlich spürbar: rote Flecken, Schwindel, Sprachlosigkeit. Es war sein ganzes inneres Drama, das sich Ausdruck verschaffte.



Was das mit mir gemacht hat


Wenn du ein gefühlsstarkes Kind hast, weißt du sicher, wie schwer es ist, Dramen und Ausbrüche auszuhalten. Es zehrt an der Kraft, man fragt sich, was man falsch macht – oder steht mit schreiendem Kind „entblößt“ in der Öffentlichkeit.

Ich wusste lange nicht, was los war. Ich dachte, er braucht mehr Auslastung. Bis ich verstand: Er braucht Hilfe, um zur Ruhe zu kommen. Als Elijan klein war, gab es das Wort „gefühlsstark“ noch gar nicht. Erst über das Thema „hochsensibel“, das mir in einer Mutter-Kind-Kur begegnete, fand ich eine erste Erklärung – für ihn und für mich.



Was uns geholfen hat


Hol dir Hilfe, wo du kannst. Ich war von Anfang an alleinbegleitend, ohne familiäres Netz, ohne greifbaren Kindsvater. Und doch habe ich Unterstützung gefunden:

  • Beim Kinderzentrum München mit einem begleitenden Psychologen

  • Durch eine Helferin der Frühen Hilfen

  • Und später durch einen ambulanten Erziehungshelfer

Letzterer brachte uns die Idee der Wetter- und Gefühlskarten – ein echter Wendepunkt. Sie halfen uns, Gefühle früh zu erkennen und Ausbrüche besser zu begleiten. In meinem Buch erzähle ich mehr davon.



Was du vielleicht ausprobieren möchtest


  • Selbstregulation beginnt bei dir: Erdung hilft – deinem Kind und dir selbst.

  • Ernährung beachten: Zuckerschwankungen können Dramen verstärken.

  • Schau auch auf dich: Bist du selbst hochsensibel oder gefühlsstark? Dann ist deine eigene Balance umso wichtiger.

  • Natur & Tiere helfen: Kinder brauchen keine ständige Peergroup – sondern Schutz, Raum und Ruhe.

  • Nimm dein Kind ernst: Gefühlsstarke Kinder spüren, wenn etwas „nicht stimmt“. Sie haben feine Antennen.



Unser Weg: Ohne Schule - mit Freiheit


Gerade diese Bedürfnisse, diese Feinfühligkeit, diese Authentizität sind im klassischen Kindergarten- und Schulsystem schwer zu leben. Deshalb haben wir uns für einen anderen Weg entschieden: fürs Reisen, für die Natur, für das Lernen aus Begeisterung heraus.

Ein Weg, der für uns nicht nur die richtige Entscheidung war – sondern auch echte Entwicklung möglich gemacht hat.



Zum Schluss: Achte auf innere Prozesse


Heftige Zeiten kommen oft dann, wenn sich etwas im Kind verändert – körperlich oder seelisch. In der Pubertät hat sich das bei uns erneut gezeigt. Wenn du spürst, dass dein Kind „ausrastet“, schau tiefer: Was passiert gerade innerlich?


Mehr von Carolin Keller: Ihr Buch „Die Welt ist mein Wohnzimmer“


In meinem Buch „Die Welt ist mein Wohnzimmer“ berichte ich im ersten Teil ausführlich von unseren ersten sechs Jahren – auch zu all den Fragen, die ich hier angeschnitten habe. Im zweiten Teil kannst du mit uns durch vier Jahre Reisezeit gehen und erleben, wie Lernen, Leben und Entwicklung auch ganz anders gehen können.



📖 Hier findest du das Buch: Hardcover-Premiumausgabe bei Amazon:

Taschenbuch: Überall im Buchhandel E-Book: Als reduzierte Version erhältlich.




💬 Dein Weg mit deinem Kind?


Kennst du diese Gefühle, die Carolin beschreibt? Bist du selbst auf der Suche nach Wegen, mit den starken Gefühlen deines Kindes umzugehen?

Dann lade ich dich herzlich ein, in meinem kostenlosen Workbook „Ist mein Kind schwierig – oder gefühlsstark?" 15 Reflexionsfragen und erste Impulse für deinen Alltag zu erhalten.

👉 Hier kannst du es dir kostenlos herunterladen: Für 0€ hier starten


Oder schreib mir in den Kommentaren – ich freue mich, wenn wir in den Austausch kommen.

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