Wer oder was ist "schuld" an unruhigen Nächten und können wir diese überhaupt verhindern?
Was ist das nun was den Schlaf unserer Kinder so kompliziert macht? Ich kann dir schon mal soviel verraten, es ist nicht dein Kind daran schuld.
Was beeinflusst dann den Schlaf?
Zugegebenermaßen ist das gar nicht so leicht zu beantworten. Denn es gibt soviel was den Schlaf beeinflusst. Da muss der Zeitpunkt stimmen, dein Kind muss müde sein, aber bitte nicht übermüdet. Es muss ausreichend Bewegung und frische Luft gehabt haben. Ja und auch die Bindungszeit mit den Eltern spielt eine große Rolle. Man könnte schon fast sagen, für einen entspannten Schlaf müssen viele Puzzlestücke ineinander passen.
Ist das überhaupt realistisch?
Natürlich nicht, Kinder sind schließlich keine Roboter die auf Kommando funktionieren. Bedeutet das jetzt das dein Kind nie durchschlafen wird?
Nein, das natürlich auch nicht. Aber es hilft wenn du eine gesunde Balance entwickelst und vielleicht auch manchmal deine Erwartung etwas herunter schraubst.
Fakt ist, Kinder können schlafen, sie tun es schon lange vor der Geburt. Nur eben nicht so wie sich Eltern das manchmal vorstellen.
Babys und auch noch Kleinkinder sind auf elterliche Hilfe angewiesen. Nicht nur tagsüber, sondern auch ganz besonders in der Nacht. Der Wunsch der Eltern und die Realität stimmen hierbei oftmals nicht überein. Und als frisch gebackene Eltern kommt man doch ziemlich schnell auf dem Boden der Tatsachen an.
Kinder schlafen anders
Aber trotzdem haben sie in der Regel keine Schlafprobleme. Stattdessen nenne ich es gerne liebevoll Schlafherausforderung. Der Schlaf von Kindern ist sehr individuell, aber vor allem ganz anders als der von uns Erwachsenen. Und die Schlafherausforderung haben eher wir Eltern und nicht die Kinder selbst.
Kinder haben deutlich mehr REM (Rapid Eye Movement) Schlafphasen, das bedeutet das Kinder grundsätzlich einen eher oberflächlichen und aktiven Schlaf haben. Das ist völlig normal und sogar sehr wichtig. Denn dieser aktive Schlaf verringert das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Wenn also dein Kind das nächste mal sehr unruhig schläft und sich hin und her wälzt, dann denke daran. Und auch das Gehirn (ver-)arbeitet im aktiven REM Schlaf viel besser.
Wie du den Schlaf positiv beeinflussen kannst
Eine positive Grundhaltung zum Thema Schlaf ist für Eltern erstmal grundsätzlich das wichtigste überhaupt. Wenn der Abend schon voller Stress ist, dann ist auch das einschlafen erschwert. Und bitte nicht nach dem Motto "viel hilft viel" jetzt die hundert Rituale abspulen. Nicht jedes Kind braucht am Abend noch ein Vollbad, ein Buch vorgelesen und eine Massage. Vielmehr geht es darum "wie" du etwas tust und nicht "was" du tust. Sicherheit beim hinüber gleiten ins Land der Träume ist für ein Kind das wichtigste überhaupt. Und das geschieht für die meisten Kinder (je kleiner desto mehr) über Körperkontakt. Und was du sonst noch beachten kannst:
Achte auf Müdigkeitszeichen: gähnen ist nicht immer unbedingt das erste Anzeichen und nicht immer werden Kinder zur selben Zeit müde. Ohren zupfen, Kopf wegdrehen und quengeln sind schon deutliche Anzeichen.
Struktur: statt strikte Rituale ist vorhersehbare Ablauf und die Wiederholung viel wichtiger.
ideale Schlafumgebung: auch das wo und wie du dein Kind schlafen legst kann die Nacht beeinflussen. Sicherheit sollte für dein Kind an erster Stelle stehen.
Einschlafzeitpunkt: dein Kind zeigt keine oder nur sehr späte Müdigkeitsanzeichen? Den optimalen Zeitpunkt zu erkennen geht nicht von heute auf morgen, aber durch viel Beobachtung und ungefähre Wachzeiten als Orientierung im Hinterkopf.
Eltern können also den Schlaf positiv (aber natürlich auch negativ) beeinflussen. Und ganz viel hat auch mit unserem eigenen Mind-Set zu tun.
Alleine schlafen sollte nie das Ziel sein sondern viel mehr das Ergebnis einer positiven Haltung zum Thema Schlaf mit Kindern.
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